Als Reisen noch möglich war...

Vor 55 Jahren hätte man noch reisen können. Heute ist es uns verwehrt – zu Recht wie ich meine. Ich hätte im Mai mit einigen FCLer und weitern Freunden eine Reise nach Prag und Dresden machen wollen. Wir verzichten, und das gerne.

Auch vor 55 Jahren konnten jedoch nicht alle Reisen stattfinden. Ich habe euch den Ablauf dokumentiert, wie früher eine FCL-Reise geplant und doch nicht durchgeführt wurde. Zu jener Zeit war ich 17 Jahre alt und Spieler der 1. Mannschaft.

Eine grosse Reise ist geplant

1965: Mit Start an der Auffahrt 1966 wollte der FCL eine Reise durchführen an welcher auch die Damen herzlich eingeladen waren. Geplant war ein Flug nach Tunis mit Besuch aller Sehenswürdigkeiten wie z.B. der Souk von Tunis, Kamelmarkt von Nabeul usw. Die Kosten inkl. Hotel "La Tour Blanche" beliefen sich für die 3-tägige Reise auf 350 Franken pro Person. Um das Geld sparen zu können organisierte unser Präsident René Eichenberger eine Reisekasse. Um Flugzeug und Hotel frühzeitig bestellen zu können wurde eine erste Anmeldefrist auf den 15. Dezember 1965 angesetzt. Anmeldungen konnten beim Präsidenten aufgegeben werden.

Die grosse Vorfreude für die Reise nach Tunis

Bereits nach dem ersten Aufruf waren etliche Anmeldungen eingetroffen. Das Interesse war so gross, dass auch auswärtige Mitglieder sich bereits gemeldet haben.

Das definitive Programm wurde allen Angemeldeten im Restaurant Schweizerbund persönlich zugestellt und sah folgende Eckdaten vor: Abfahrt 19. Mai 1966. Flugzeit ca. 4 1/2 Stunden direkt nach Tunis. Rückfahrt: 21. oder 22. Mai. Das genaue Programm konnte wegen der ungewissen Teilnehmerzahl bis kurz vor der Reise nicht abschliessend festgelegt werden. Um teilnehmen zu können, mussten bei der Anmeldung bereits mindestens 200 Franken bezahlt werden.

Tunesienreise verschoben

Im April 1966 dann die grosse Enttäuschung für den Verein und die Angemeldeten. Der Wunsch nach einer kleineren Chartermaschine konnte von keiner Fluggesellschaft erfüllt werden, da die Feiertage bereits einen grossen Reiseverkehr ergaben. Es wurde dann geplant, die Reise in den Herbst zu verschieben. Diese hat dann aber nie stattgefunden.

Leider war bei mir von Beginn weg klar, dass ich nicht an der Reise teilnehmen würde, da es mir als Lehrling nicht möglich war, die 350 Stutz flüssig zu machen.

Das Hotel in Tunis gibt es gemäss Google immer noch. Wohl renoviert.

Mit sportlichen Grüssen

Albert «Bärtu» Nuspliger

blibet gsung

Zur Person Albert «Bärtu» Nuspliger
Seit 1962 im Verein, während 20 Saisons Spieler im "Eis" - zwischenzeitlich auch Spielertrainer. Nach seinem Rücktritt als Spieler war Bärtu unter anderem Betreuer des Länggasskiosk bzw. des Schluckstüblis, im Präsidium des Vereins, Trainer der Senioren und seither langjähriger Spikosekretär und im Vorstand der Supportervereinigung.